Eine eigene Geschichtsschreibung über Frauen setzte erst mit den 60er Jahren ein. Lange Zeit spielten Frauen in den Geschichtsbildern keine oder allenfalls eine nachgeordnete Rolle. In den folgenden Videoarbeiten interessiert mich die Unsichtbarkeit dieser verdeckten Frauen zu visualisieren. Eine Waldlichtung im Bayrischen Wald ist der Ort der Inspiration zu „Dreieck“ und „Der Tisch“. Ein vor vielen Jahrzehnten verlassenes „Inhaus“ und die dort zurückgelassenen Werkzeuge und Geräten, lädt uns ein, sich in das Leben der Mägde einzufühlen und zu erforschen . Im Videofilm „Dreieck“ machen sich drei Mägde, mit ihrem Stuhl am Rücken, kontinuierlich auf den Weg zu einer neuen Arbeitsstelle. Der Stuhl als Symbol ihrer spartanischen Existenz und Genügsamkeit. Der sich immer wiederholende Weg, minimalistisch in Form des Dreiecks dargestellt, und das Verweilen an einem Punkt der geometrischen Form, symbolisiert die erforderliche Energie ihres Durchhaltevermögens. Entlohnung gab es für sie ausschließlich in Form von Unterbringung und benötigter Nahrung. Der Aufbau einer eigenen Existenz, war damals für Frauen ausgeschlossen.
„Der Tisch“ wird von den Mägden durch die Landschaft getragen. Ist es der Beginn eines Rituals? Oder der Aufbruch in neue Zeiten. Das„Zersägen“ veralteter Traditionen und vorgeschriebener Regeln weist auf einen Neuanfang hin.